Auf ein Wort

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Jahr ist die Adventszeit die kürzestmögliche: der 4. Adventssonntag fällt auf den Heiligen Abend. Adventliche Momente gibt es allerdings nicht nur in diesen – aktuell nur drei – Wochen.

Mein erster Adventsmoment war bereits Ende Oktober, noch vor dem Reformationstag und lange bevor Anfang November jemand im WhatsApp-Status kundtat, dass sie im Supermarkt den Schokoweihnachtsmännern nicht mehr entgehen konnte.

Auf einem Wochenendseminar wurde gesungen. Eins der ersten Lieder kannte ich gut, zu der israelischen Melodie sind viele deutsche Texte entstanden. Die angesagte Version schien mir aber nicht in die Jahreszeit zu passen: „Lobt den Herrn, lobt den Herrn, unter uns erblüht sein Stern …“ – ziemlich weihnachtlich, mitten im Herbst. Aber die weiteren Zeilen passten dann doch wieder nur zu gut: „Er hat allen Glanz verlassen …“

Das ist das Besondere am christlichen Glauben: ein Gott, der seine Distanz aufgibt, der mitten unter seinen Menschen sein will, Freud und Leid mit uns teilen. Ein heruntergekommener Gott – buchstäblich und nicht nur im Advent und zu Weihnachten. „Er geht jetzt durch unsre Straßen, wartet, dass man ihn erkennt.“

Kerzen und Sterne – wir brauchen ihr Leuchten. Nicht nur, weil die Jahreszeit so dunkel ist und anders als auf unserem Titelbild meistens doch kein Schnee liegt. Es geht um ein anderes Licht: Ihr Leuchten kann uns hinweisen auf den Mensch gewordenen Gott Jesus Christus, der uns in unserem Dunkel das Licht des Lebens schenken möchte.

Viel Licht und Segen wünscht Ihnen Ihre  Pastorin

Susanne Dremel-Malitte